McLaren hat eine Beschwerde gegen das Ergebnis des Qualifyings zum österreichischen Grand Prix eingereicht und argumentiert, dass es nicht genügend Beweise gibt, um eindeutig zu belegen, dass Oscar Piastri’s Rundenzeit ausgeschlossen werden sollte. Piastri qualifizierte sich zunächst auf dem dritten Platz, aber seine schnellste Zeit wurde wegen Überschreitung der Streckenbegrenzung in Kurve 6 entfernt. McLaren sucht Klarstellung darüber, ob das Auto zweifelsfrei über die Streckenbegrenzung hinausgegangen ist, da dies einer der grundlegenden Grundsätze ist, die die FIA bei der Verhängung einer Strafe nachweisen muss. Das Team ist der Meinung, dass die verfügbaren Beweise, einschließlich der Hubschrauberansicht und der festen Kamera, keine klare genug Sicht bieten, um zu bestätigen, dass Piastri außerhalb der weißen Linie war.
McLaren und andere Interessengruppen wurden zu einer Anhörung eingeladen, um die Beschwerde zu erörtern. Der Teamchef, Andrea Stella, betonte die Notwendigkeit einer ordnungsgemäßen Lösung und Methodik, die auf alle Autos angewendet werden kann, um Verstöße gegen die Streckenbegrenzung festzustellen. Stella verwies auf einen früheren Vorfall mit Lando Norris in Katar, bei dem die Lösung und Genauigkeit der Beweise klar waren und keine Anfechtung stattfand. Bei Piastri’s Fall hingegen ist die Sicht verschwommen und durch Schatten beeinträchtigt, was es schwierig macht, die Strafe zweifelsfrei zu verhängen. McLaren möchte das Gespräch fortsetzen und sicherstellen, dass Strafen auf klaren Beweisen beruhen.
Piastri äußerte Frustration über die Strafe, unabhängig davon, ob er tatsächlich die weiße Linie überquert hat. Er bezeichnete die Strafe als peinlich, insbesondere angesichts der Bemühungen von F1, Rundenzeitlöschungen durch natürliche Kieshindernisse in anderen Kurven zu minimieren. Piastri erkannte an, dass der Vorfall in Kurve 6 besonders frustrierend war, weil er glaubte, dass es seine beste Leistung in dieser Kurve während des Wochenendes war. Er betonte die Bedeutung, die Grenzen auszuloten und in Rennen Risiken einzugehen.
Daniel Ricciardo, Piastri’s Landsmann und ehemaliger Teamkollege bei McLaren, äußerte ebenfalls seine Enttäuschung über die Strafe. Er schlug vor, dass die Streckenbegrenzungsregel ignoriert werden sollte, wenn es Kieshindernisse gibt, da sie keinen Vorteil mehr bietet. Ricciardos Vorschlag widerspricht den Bemühungen, einheitliche Streckenbegrenzungsregeln in allen Kurven zu etablieren. Es gab Vorschläge, das Problem speziell in Kurve 6 anzugehen, zum Beispiel durch Verkürzung des Betons in diesem Abschnitt. McLaren hofft, dass der Fall Piastri dazu beitragen wird, die Bemühungen um Streckenbegrenzungen in der Formel 1 weiter zu verbessern.