Eines der umstrittenen Themen in der MotoGP dieses Jahr war die Einführung von Regeln für einen minimalen Vorderreifendruck aus Sicherheitsgründen – etwas, das sanktioniert werden kann, wie bereits geschehen ist. Einige geben dem Lieferanten, Michelin, die Schuld an der Notwendigkeit dieser Maßnahme, aber der Sportdirektor von KTM, Pit Beirer, gibt den aktuellen Motorrädern die Schuld.
Der Österreicher sagte SPEEDWEEK.com, dass die aktuellen Reifen gut konstruiert sind: ‘Das Reifendruckproblem hat nichts mit den Herstellerspezifikationen zu tun, denn Michelin liefert brillante Reifen für die MotoGP. Man muss sich die Überlastung auf einen MotoGP-Vorderreifen vorstellen, wenn der Fahrer mit 350 km/h unterwegs ist, das Hinterrad in der Luft ist und man das Motorrad immer noch lenken kann. Was wir in Bezug auf Mischungen, Strukturen und Konstruktionen in der MotoGP haben, ist das Brillianteste, was in der Konstruktion eines Wettkampfreifens existieren kann. Und wenn der Hersteller sagt, dass das Vorderreifenlimit bei 1,88 bar liegt, wollen wir nicht darunter gehen’.
Beirer betonte, dass das Design der Motorräder mit Aerodynamik und Heckhöhenverstellungen eine Regulierung des Reifendrucks notwendig macht: ‘Warum der Reifendruck so schwer zu kontrollieren ist, muss anderswo gefunden werden. Das hat damit zu tun, dass wir fast kleine Rennwagen in Bezug auf die Aerodynamik gebaut haben und das Fenster, in dem kühle Luft die Reifen nicht mehr kühlen kann, so groß ist, dass das die Ursache ist, wenn man hinter einem anderen Motorrad fährt. Dieses Problem, über das seit Monaten diskutiert wird, wird durch die Heckhöhenverstellungen verursacht, die die Motorräder so tief halten. Diese Vorrichtungen verstärken in Kombination mit aerodynamischen Paketen das Reifendruckproblem. Regeln und Empfehlungen für den Reifendruck existieren schon seit es Reifen gibt. Jeder, der ein Auto in seiner Garage zu Hause hat, kann das selbst sehen’.
Und der offizielle Vertreter von KTM warnte: ‘Wenn wir das Reifendrucklimit ändern, werden alle wieder schneller sein, sodass die Reifen noch mehr überhitzen. Dadurch entsteht das gleiche Problem mit dem Luftdruck im Vorderreifen, der ein Zehntel unter den aktuellen 1,88 bar liegt’.